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Jedes 7. Patent hat einen "Migrationshintergrund"

Wichtiger Beitrag zu Deutschlands Innovationskraft
Qualifizierte Migration leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Innovationskraft Deutschlands: Mindestens 14 Prozent aller hierzulande entwickelten Patentanmeldungen gehen inzwischen auf Erfinderinnen und Erfinder mit ausländischen Wurzeln zurück. Das ergibt eine Studie des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Das Institut hat sämtliche Patentanmeldungen zwischen 1994 und 2022 ausgewertet, die eine Schutzwirkung für Deutschland oder darüber hinaus anstreben. Dabei kommt ein Modul zum Einsatz, das die rund 45.000 verschiedenen Vornamen aller in Deutschland wohnhaften Erfinderinnen und Erfinder auswertet. Dadurch lassen sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit die Wurzeln der betreffenden Person“ bestimmen, so das IW in Köln.
Frauenanteil doppelt so hoch
Im Durchschnitt des Analysezeitraums 2000 2022 wurden 4,7 Prozent aller in Deutschland angemeldeten Patente von Frauen hervorgebracht. Differenziert nach Sprachräumen zeigt sich laut IW-Studie, dass Erfinderinnen aus einem ausländischen Sprachraum mit 8,5 Prozent einen nahezu doppelt so hohen Wert aufweisen wie Erfinderinnen aus dem deutschen Sprachraum. Konkret liegt der Erfinderinnenanteil in sämtlichen anderen Sprachräumen höher als im deutschen - allen voran in osteuropäischen Sprachräumen. Unter dem Strich ist der Anteil von Erfinderinnen an allen in Deutschland hervorgebrachten Patenten von 3,7 Prozent im Jahr 2000 auf zuletzt 6,0 Prozent deutlich gestiegen - und durch die qualifizierte Migration wird die Innovationsleistung hierzulande zusätzlich weiblicher.
Zeichneten die Erfindenden mit ausländischen Wurzeln im Jahr 2000 noch für 4,9 Prozent aller Patentanmeldungen verantwortlich, sind es dank eines kontinuierlichen Anstiegs mittlerweile 14,0 Prozent (Stand: 2022). Aktuell stammt also jede siebte am Forschungsstandort Deutschland entstandene Patentanmeldung von Erfinderinnen und Erfindern mit ausländischen Wurzeln.
Während also im Analysezeitraum das Gesamtniveau der Patenanmeldungen eher stagnierte, haben "substanzielle Strukturverschiebungen hin zu Erfinderinnen und Erfindern mit ausländischen Wurzeln stattgefunden", so das IW.
Besonders dynamisch hat sich der Beitrag zur Patentaktivität von Erfinderinnen und Erfindern aus dem indischen Sprachraum in Deutschland entwickelt. Die entsprechenden Patentanmeldungen haben sich von 2000 bis 2022 mehr als verzwölffacht, ihr Anteil an allen Patentanmeldungen hat sich von 0,1 Prozent auf 1,2 Prozent ebenfalls verzwölffacht. Bemerkenswert ist auch der vergleichsweise hohe Anteil an Erfinderinnen (10,3 Prozent).
Die notwendige Voraussetzung für die Innovationserfolge indischer Erfinderinnen und Erfinder hat Deutschland somit durch Erfolge bei der qualifizierten Zuwanderung gelegt, die von Initiativen wie "Make it in Germany" flankiert werden.
iStock.com/lisegagne
Stand: 14.10.2025
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