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Der Herrnhuter Stern

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Der Ursprung der Weihnachtssterne

Vor über 160 Jahren im Schloss der Herrnhuter Brüdergemeine entstanden, gilt der Herrnhuter Stern als Ursprung aller Weihnachtssterne. Benannt ist er nach der Herrnhuter Brüdergemeine, die ihren Stammsitz in Herrnhut in der Oberlausitz hat.

Internatsstube mit Weihnachtsternen

Schüler im Internat der Herrnhuter Brüdergemeine

Der Ort wurde von den Nachfahren der Evangelischen Brüderunität Mähren am 17. Juni 1722 gegründet. Anfang des 19. Jahrhunderts leuchtete der erste Stern aus Papier und Pappe in den Farben Rot und Weiß in den Internatsstuben der Brüdergemeine. Von einem Erzieher im Mathematikunterricht gebaut, sollte er helfen, ein besseres geometrisches Verständnis zu vermitteln.

Der Beginn der Sterne-Manufaktur

Prospekt mit Weihnachststernen in verschiedenen Farben

Prospekt von 1899

Die Gründung der Sternemanufaktur ist eng verbunden mit dem Namen des Buch- und Musikalienhändlers Pieter Henrik Verbeek, der in seiner Buchhandlung die ersten Sterne verkaufte. Er erfand am Ende des 19. Jahrhunderts den ersten stabilen, zusammensetzbaren Stern. Das Neue daran war ein durchbrochener Metallkörper mit Schienen, auf den die Papierzacken mit Metallrähmchen aufgeschoben werden konnten. Damit konnte man den Stern erstmalig zusammengelegt versenden.

Nur echt mit 25 Zacken

In den nachfolgenden Jahren entwickelte Verbeek die Bauweise weiter, gründete die "Stern-Gesellschaft mbH Herrnhut", deren Gesellschafter auch die Missionsanstalt der Brüderunität war. Im Jahr 1925 meldete Verbeek den ersten körperlosen Stern zum Patent an. An der Bauweise hat sich seit damals wenig geändert - stets mit 17 viereckigen und acht dreieckigen Zacken. Die selbsttragende Konstruktion erleichterte die Serienfertigung, Versand und Vertrieb. Bereits nach kurzer Zeit ersetzte man die Metallrähmchen durch graue Papprähmchen; zum Zusammenbau verwendete man jetzt Druckknopfklammern.

bebildete Aufbauanleitung der Sterne

historische Aufbauanleitung

Zehn Arbeiterinnen produzierten etwa viertausend Sterne im Monat, ab 1926 wurde weltweit exportiert. Das nahm ein jähes Ende im Dritten Reich: Ende 1940 wurde die Produktion der Weihnachtssterne verboten, im Frühjahr 1945 lag die gesamte Produktion flach.

Sterne im volkseigenen Betrieb

1950 wurde die Stern GmbH verstaatlicht. Ab 1956 verschickte sie als "VEB Oberlausitzer Stern- und Lampenschirmfabrik" wieder Sterne über die DDR-Grenzen hinaus. Bald wurde der größte Teil exportiert. Für die DDR-Bevölkerung blieb nur noch der Exportüberschuss als "Bückware" übrig. Im Jahr 1967 wurde die Sterneproduktion wieder an die Brüderunität zurück übertragen, weil handgefertigte Weihnachtssterne so gar nicht in das Bild der sozialistischen Industrieproduktion passten.

eingetragene Marke DD643825

Zu DDR-Zeiten war das ein recht ungewöhnlicher Vorgang. Die geschäftliche Entwicklung gestaltete sich jedoch schwierig, weil auch der neue Betrieb staatlichen Planungen unterworfen war.

Neuanfang nach dem Mauerfall

Nach dem Ende der DDR fing die Herrnhuter Sternemanufaktur 1991 als GmbH mit 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch einmal neu an. Dazu gestaltete man die Arbeitsabläufe rationeller und kostengünstiger, ohne das Prädikat "Handarbeit" aufzugeben, und schaffte neue Maschinen an. Ende der 90er Jahre stieg die Zahl der jährlich produzierten Sterne auf rund Hunderttausend. Heute produzieren 140 Mitarbeitende rund 700  000 Sterne im Jahr, die ihren Weg aus Herrnhut in die ganze Welt antreten.

Bilder: Herrnhuter Sterne GmbH

Stand: 02.02.2023