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Sean Connery und James Bond

 Sean Connery als James Bond in "Goldfinger",

Ikone der Coolness: Sean Connery als James Bond in "Goldfinger", 1964

Marken und Technik im Geheimdienst Ihrer Majestät

Er war der erste und vielleicht beste Darsteller des James Bond: Sean Connery. Sein Todestag jährt sich jetzt zum fünften Mal. Mit der Rolle des Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät, der zu einer Ikone der Popkultur wurde, verband Connery eine Hassliebe: Als Schauspieler fühlte er sich darin unterfordert und eingeengt, aber gleichzeitig verdankte er ihr Ruhm und Reichtum. Denn „James Bond“ – gewappnet mit gewerblichen Schutzrechten und Geheimwaffen - steht vor allem für eines: viel Geld.

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James Bond ist die am längsten bestehende und zugleich eine der wirtschaftlich einträglichsten Filmreihen der Geschichte. In der Rangliste der erfolgreichsten Filmreihen ist Bond in den letzten Jahren auf Platz vier zurück gefallen (nach den Marvel-Filmen, Star Wars und Harry Potter). Das Gesamteinspielergebnis aller Filme wird inflationsbereinigt auf über 16 Milliarden Dollar geschätzt. Manche Bond-Filme waren der jeweils erfolgreichste Film ihres Erscheinungsjahres, etwa „Goldfinger“, „Diamantenfieber“ oder „Moonraker“.

Vom Sargpolierer zum Superstar

Sean Connery 1971 als James Bond bei den Dreharbeiten zu "Diamantenfieber"

Sean Connery 1971 als James Bond bei den Dreharbeiten zu "Diamantenfieber"

In seinem Heimatland und weit darüber hinaus kennt jeder die Geschichten aus der Jugend des berühmten Schotten: Thomas Sean Connery, geboren am 25. August 1930 in einem Arbeiterviertel von Edinburgh, arbeitete als junger Mann als Milchmann, Aktmodell und Sargpolierer, war Marinesoldat, Bodybuilder und hätte beinahe einen Profi-Fußballvertrag unterschrieben. Ein groß gewachsener Bursche -„Big Tam“ (Tom) nannten ihn seine Freunde –, dazu sportlich, charmant und unverschämt gutaussehend - Connery brachte alle Voraussetzungen für eine Filmkarriere mit.

Zwei kleine Haken gab es allerdings: sein schottischer Akzent und das früh dünn werdende Haupthaar. Den Akzent erklärte Connery, ein glühender schottischer Patriot, kurzerhand zu seinem persönlichen Markenzeichen; als Bond-Darsteller trug er von Anfang an ein Toupet.

Macho und Weltretter

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Als er die Rolle, die sein Leben prägen sollte, ergatterte, war er noch ein weitgehend unbekannter Kleindarsteller. Trotzdem schlug er die großen Namen, die seinerzeit gehandelt wurden (Cary Grant, Marlon Brando oder – damals bereits – Roger Moore) aus dem Feld. Ian Fleming, der Autor der Romanvorlagen, soll zunächst nicht begeistert gewesen sein. Aber die Produzenten setzten auf Connery. Nach dem Erfolg des ersten Films („Dr. No“, 1962) war dann auch Fleming überzeugt und machte Connery zuliebe in seinen nächsten Büchern Bond sogar zum Halb-Schotten.

Sean Connery spielte den Doppelnull-Agenten als athletischen, charmanten Macho mit entwaffnend trockenem Humor und einem Hang zu Zynismus und Brutalität. Er rettete die Welt mit Stil, fuhr teure Autos mit trickreicher Sonderausstattung und vernaschte reihenweise schöne Frauen, die ihm mitunter nicht nur an die Wäsche, sondern auch ans Leben wollten. Das war dann meistens ihr Verderben, da Bond kaum weniger Skrupel kannte als die Superschurken, die er im Dienst des MI6 bekämpfte.

Wer Bond besitzt

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Fleming hatte im Februar 1952 seinen ersten James-Bond-Roman „Casino Royale“ geschrieben und danach in rascher Folge weitere Bücher um den Agenten mit der Lizenz zum Töten produziert. Als bekannt wurde, dass „Liebesgrüße aus Moskau“ zu Präsident Kennedys Lieblingsbüchern gehörte, ging es rasch bergauf mit der Reihe. Fleming verfasste zwölf James-Bond-Romane und neun Kurzgeschichten, ehe er 1964 überraschend starb.

Harry Saltzman hatte 1961 die Filmrechte an den Bond-Romanen gekauft und mit einem finanzstarken Partner, Albert R. Broccoli, die Eon Productions Ltd. gegründet, um die Bond-Filme zu produzieren. Als Muttergesellschaft von Eon gründeten die beiden die Firma Danjaq, benannt nach ihren Frauen Dana und Jacqueline. Danjaq LLC in Santa Monica, Kalifornien, besaß bis vor kurzem die Rechte an allen Marken rund um James Bond.

Nach über 60 Jahren kein "Familienbesitz" mehr

Bond-Marken bedroht?

Ein Streit um die Markenrechte an James Bond sorgt derzeit für Aufsehen. Ein österreichischer Unternehmer macht den bisherigen Inhabern ihre Rechte streitig und meldete seinerseits Bond-Marken an (u.a. DE3020240136556). Er scheint sich dazu berechtigt zu sehen, weil die Rechte an dem Geheimagenten seit dem Erscheinen des letzten Filmes „No time to die“ im Jahr 2021 offenbar aus seiner Sicht nicht mehr gebührend genutzt worden sind. Das Recht sieht vor, dass eine Marke nach spätestens fünf Jahren löschungsreif werden kann, wenn sie nicht genutzt wird. Der Ausgang dieses Streits ist derzeit noch offen. Möglicherweise trägt er dazu bei, die Entstehung eines neues Films weiter zu verzögern...

Die Bond-Produzenten verfilmten nach und nach das komplette Fleming-Material und beauftragten dann andere Autoren mit Nachschub. Saltzman verkaufte 1975 seinen Anteil an Danjaq an die Filmgesellschaft United Artists, die später zu einer Tochter von MGM wurde, die wiederum seit 2022 zum Amazon-Imperium gehört.

Broccoli dagegen vererbte seine Rechte dem Stiefsohn Michael G. Wilson und seiner Tochter Barbara Broccoli, die seit den 1990ern alle Bond-Streifen produzierten. Anfang 2025 wurde bekannt, dass Wilson und Broccoli ihren Anteil an den Bond-Rechten an Amazon MGM Studios übergeben haben, die somit nun Alleininhaber der Rechte sind.

Wie ein Blick in DPMAregister verrät, wurden zentrale Markenrechte an James Bond mittlerweile auf ein Unternehmen namens "London Operations" umgeschrieben, dessen Adresse in Culver City identisch mit den Amazon MGM Studios ist (siehe z.B. EM019236206).

007 und die Marken

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Der Markenschutz spielt in diesem Milliardenmarkt natürlich eine bedeutende Rolle. Danjaq hatte sich selbstverständlich „James Bond“ und „007“ in diversen Formen und Nizza-Klassen als Marke gesichert, z.B. DE 1161425 (Wort-Bild-Marke), EM000251918, EM001205137, EM002461150, EM012210936, EM017010984, DE1189162 oder EM000316703.
Auch die Namen sämtlicher Bond-Filmtitel sind als Marke geschützt, z.B. „Dr. No“ (EM 004810438), „Spectre“ (EM013530555) oder „Skyfall“ (EM010391324). Allerdings in der Regel nur der englische Originaltitel, nicht die deutsche Version. Ein Beispiel: „A Quantum of Solace“ ist als Marke geschützt (EM006644751, 006648257), der deutsche Titel „Ein Quantum Trost“ dagegen nicht. In diesem Punkt gingen z.B. die wirtschaftlich noch erfolgreicheren „Star Wars“-Macher einen Schritt weiter; sie sicherten sich teilweise auch die deutschen Versionen. Zuletzt meldete Danjaq unter anderem „Double OO“ (Doppel-Null) als Marke an (EM018262472). Mittlerweile sind die Marken auf "London Operations" umgeschrieben.

Manche 007-Filmtitel wurden erst Jahre später als Wortmarke gesichert, etwa „Octopussy“: der Film ist von 1983, die Marke von 2005 (EM004812401). „Goldfinger“ von 1964, der für viele beste Film der Reihe (natürlich mit Connery!), wurde erst 2003 in Deutschland als Marke eingetragen, als EU-Marke gar erst 2015 (DE303464453, EM014737407).

Geschüttelt, nicht gerührt

Das Logo von SPECTRE,EM013847371

Das Logo von SPECTRE, einer mächtigen kriminellen Vereinigung in der Welt der Bond-Filme (EM013847371)

Zwei Jahre vor Erscheinen des Films wurde „No time to die“ (EM018110747) angemeldet, der Titel des 25. und bislang letzten Bond-Films mit Connerys Nach-Nach-Nach-Nachfolger Daniel Craig, der am Ende den Filmtod zu sterben schien. Seither warten die Fans vergeblich auf Neuigkeiten. Gerüchteweise sollen aber die Dreharbeiten für einen neuen Film im April 2026 beginnen.

Danjaq hat sich etliche weitere Marken rund um 007 gesichert. Selbst „Shaken not stirred“ (Geschüttelt, nicht gerührt – der Martini), Bonds bevorzugte Drink-Zubereitung, ist eine Wortmarke (EM015842156). Auch das Oktopus-Logo der verbrecherischen Organisation „Spectre“ ist als Wort-Bild-Marke registriert (EM013847371). Sogar „Bond Girl 007“ ist eingetragen (EM000251900). Sean Connery ließ sich übrigens seinen eigenen Namen 2015 als Marke schützen (EM014182232).

Zoff um Miss Moneypenny

Ein weiterer Markenrechtsstreit rund um die Welt des James Bond nähert sich dem Ende: Am 4. Dezember 2025 entscheidet der für das Markenrecht zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs im Fall „Miss Moneypenny“. So heißt bekanntlich eine Figur, die in den meisten der Bond-Filme auftauchte – als Sekretärin oder Vorzimmerdame von Bonds Chef „M“. Die Bond-Rechteinhaber klagten gegen ein deutsches Unternehmen, das „Moneypenny“ zur Bewerbung von Sekretariatsdiensten und Dienstleistungen von persönlichen Assistentinnen verwendet. Es hat entsprechende Marken angemeldet ( DE3020231062723, angemeldet 2023 für die Nizza-Klassen 35, 36, 41; auch DE3020251103972). In den Vorinstanzen verlor Danjaq; jetzt externer Link entscheidet der BGH.

Bond und die Technik

DDR-Patent von 1975 - "Fahrzeug, insbesondere Luftfahrzeug mit hydrostatischem Antrieb mehrerer Prop

Bond-würdig: DDR-Patent von 1975 - "Fahrzeug, insbesondere Luftfahrzeug mit hydrostatischem Antrieb mehrerer Propeller" (DD116178A5)

Zu den wichtigsten Elementen aller Bond-Filme gehören außergewöhnliche Erfindungen: Geheimwaffen, schicke Autos mit Sonderausstattung und Gadgets wie magnetische Uhren, die Feinde entwaffnen oder Reißverschlüsse an Frauenkleidern öffnen können. Ohne „Q“, seinen Waffenmeister, der ihn stets mit den neuesten Wundererfindungen versorgt, hätte Bond zahlreiche brenzlige Situationen nicht heile überstanden.

Manche Technik, die in den Filmen vorkam, war utopische Spielerei. Das meiste jedoch spiegelte den Stand der Technik oder nahm ihn vorweg. Die Agenten des echten Lebens nahmen Bond jedenfalls sehr ernst: Ein ehemaliger KGB-Agent erzählte später, man habe die Filme aufmerksam analysiert, da man angenommen habe, dass die westlichen Geheimdienste alles, was darin zu sehen war, in Wirklichkeit bereits besaßen.

Lasersäge und Raketenrucksack

„Personnel Propulsion Unit“ (US3243144A)

„Personnel Propulsion Unit“ (US3243144A)

James Bond inspirierte jedenfalls auch im Ostblock die Erfinder, wie etwa das futuristische Flugauto im DDR-Patent pdf-Datei DD116178A5 (3,28 MB) zeigt: „Fahrzeug, insbesondere Luftfahrzeug mit hydrostatischem Antrieb mehrerer Propeller“.

Manchmal waren die Filmemacher ihrer Zeit gewaltig voraus: In „Goldfinger“ (1964) will Bösewicht Gerd Fröbe Connery mit einem Laserstrahl zersägen (in der Romanvorlage ist es eine Kreissäge). Dabei war der erste Laser gerade vier Jahre zuvor von Theodore Maiman entwickelt worden ( pdf-Datei DE1564240B). Und es sollte noch über 30 Jahre dauern, bis ein Laser über derartige Stärke verfügte.

In „Feuerball“ (1965) flüchtet Bond-Connery mit einem Raketenrucksack aus einem Schloss. Im Jahr darauf wurde das Patent für den „Personnel Propulsion Unit“ erteilt ( pdf-Datei US3243144A (1,16 MB)). Dieses „Jetpack“ erwies sich aber als derart schwer beherrschbar, dass es erst 1984 wieder zu einem öffentlichen Einsatz kam, als bei der Eröffnung der Olympiade in Los Angeles ein „Rocketman“ ins Stadion flog.

Schlaue Uhren, schnelle Autos

"Motorradähnliches Wassergleitfahrzeug" DE2539315C3

"Motorradähnliches Wassergleitfahrzeug" DE2539315C3

Bereits zwei Jahre vor dem Start des ersten NASA-Raumgleiters flog Bond in „Moonraker“ (1979) mit einem Space Shuttle ins All – zu einer Raumstation, wie sie erst 1986 mit der „Mir“ Wirklichkeit wurde.

Intelligente Uhren trug Bond schon lange, bevor die erste Smart Watch auf den Markt kam: In "Der Spion, der mich liebte" (1977) druckt Roger Moores Uhr ein Telex aus, in „Octopussy“ kann er damit fernsehen und – einer der typischen sexistischen Gags der Reihe – einer Kollegin ins Dekolleté zoomen. Eines der frühesten Smart Watch Patente ist z.B. pdf-Datei US6477117B1 (1,31 MB).

Als Sean Connery 1965 für „Feuerball“ in einem Swimming Pool voller Haie tauchen musste (wobei er und sein Stuntman in Lebensgefahr gerieten!), nutzte Bond eine Art Mini-Taucherflasche in Kugelschreibergröße. Mehr als zehn Jahr später kam das „Spare Air“ auf den Markt, ein Notfall-Atmungsgerät für Taucher – deutlich größer als Bonds Gadget, aber immer noch recht klein.

Little Nellies Erben

"Tragschrauber", DE102018104192A1

"Tragschrauber", DE102018104192A1

Faltbare Mini-Helikopter, wie Bond-Connery sie 1967 in "Man lebt nur zweimal" flog, gibt es mittlerweile allgemein zu kaufen. Bei „Q“ hieß der Kofferhubschrauber „Little Nellie“, heute hört er beispielsweise auf den Namen Gyrocopter (siehe z.B. den „Tragschrauber“ von AutoGyro, pdf-Datei DE102018104192A1).

Eine Art Navigationsgerät besaß bereits Bonds legendärer Aston Martin DB5 in „Goldfinger“ von 1964, aber es dauerte bis in die 1980er Jahre, ehe erste Geräte auf dem Markt erschienen (zu den ersten Patenten gehörte pdf-Datei DE3005101C2).

Manchmal ging es auch schnell mit der Marktreife: 1977 raste Roger Moore auf einem Wassermotorrad Richtung Weltrettung, im Jahr darauf kam das "Wetbike Watercycle" in den Handel. Das „motorradähnliche Wassergleitfahrzeug“ ( pdf-Datei DE2539315C3) wurde 1978 für Deutschland patentiert. Jetskis gehören heute zu jedem anständigen Wassersportort.

Science fiction? Fakten!

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Das unsichtbare Auto, dass Bond in "Stirb an einem anderen Tag" (2002) schrottete, erschien vielen als pure Science fiction. Aber dem ist nicht so: Nicht nur beim Militär gibt es seit einiger Zeit Versuchsfahrzeuge, deren eine Seite mit LED-Platten überzogen ist, auf denen die Kamerabilder der Umgebung zu sehen sind – der Panzer ist dann praktisch unsichtbar.

Personalisierte Waffen, die nur ihr Besitzer nutzen kann, sind heute auf dem besten Wege, Standard zu werden (siehe z.B. „Personal Smart Gun“, pdf-Datei WO002019052621A2). Daniel Craigs personalisierte Walther PPK in „Skyfall“ war also eher „Science fact“ als „Science fiction“, ganz so, wie es sich Bond-Produzent Broccoli von Anfang an gewünscht hatte.

Connerys Rückkehr: Ein markenrechtlicher Seiltanz

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Nachdem Sean Connery in fünf äußerst erfolgreichen Filmen den Geheimagenten gegeben hatte (bis heute ist er inflationsbereinigt der an der Kinokasse erfolgreichste Bond-Darsteller), hatte er keine Lust mehr und stieg aus. Bald ließ er sich aber noch einmal überreden und kehrte nach dem glücklosen George Lazenby als Darsteller in „Diamantenfieber“ zurück.

Ein Jahrzehnt später schlüpfte er – man soll ja niemals „Nie“ sagen – doch noch einmal in die Rolle, allerdings außerhalb der „offiziellen“ Bond-Reihe von Eon und daher zum größten Ärger der angestammten Produzenten, mit denen er sich überworfen hatte. Sein alternder Bond in diesem Film gilt vielen als die beste Darstellung der Figur. Alle markenrechtlich geschützten Elemente der offiziellen Bond-Filme wie Titelmusik (Hörmarke EM018168977), Logos oder der berühmte Blick durch den Pistolenlauf im Vorspann (EM009655168 und neuerdings als Bewegungs- und Multimediamarken EM018168980 und EM 018168983) durften in „Sag niemals nie“ nicht auftauchen; Eon hätte sein Erscheinen am liebsten ganz verhindert. Inhaltlich war der Film ein Remake von „Fireball“, das nur aufgrund einer komplexen urheberechtlichen Konstellation und erst nach diversen Rechtsstreiten möglich wurde.

Schottische Ikone

Sir Sean Connery, 2008

Sir Sean Connery, 2008

Im Herbst seiner Schauspielkarriere landete Connery einige seiner größten Erfolge, meist in der Rolle des altersweisen, selbstironischen Mentors (Highlander, Indiana Jones, Der Name der Rose). Mit fast 60 Jahren wurde er 1989 zum „Sexiest Man alive“ gewählt, was er mit seinem typischen trockenen Humor so kommentierte: „Es gibt ja wohl auch nicht viele sexy tote Männer.“ Steven Spielberg soll ihn einen der fünf besten Schauspieler der Welt genannt haben. Mit der Rollenauswahl hatte er zuletzt nicht mehr die glücklichste Hand und soll etwa den "Gandalf" (Herr der Ringe) und den "Professor Dumbledore" (Harry Potter) abgelehnt haben.
Die britische Königin, in deren Diensten er als James Bond gestanden hatte, schlug ihn schließlich zum Ritter (trotz seines Einsatzes für die schottische Unabhängigkeitsbewegung). Er wurde Ehrendoktor in Literatur, in einem "Asterix"-Band verewigt, gewann den „Oscar“ und - für ihn die wichtigste Auszeichnung - die Ehrenbürgerwürde Edinburghs. 2003 zog er sich ganz aus dem Filmgeschäft zurück. Er starb am 31. Oktober 2020.

Text: Dr. Jan Björn Potthast; Bilder: Michael Ochs - Getty Images, DPMAregister, Rob Mieremet CC by SA 3 NL Creative Commons via Wikimedia, DEPATISnet, Stuart Crawford CC by SA via Wikimedia Commons

Stand: 23.10.2025