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Vom Stollenstiefel bis zum Schiedsrichter mit Drohnenassistent – Online-Galerie des Deutschen Patent- und Markenamtes erzählt die Geschichte der Fußball-Erfindungen

Pressemitteilung vom 14. Juni 2018

München. Hightech im Stollenschuh, intelligente Bälle – und irgendwann vielleicht Drohnen als Schiedsrichterassistenten? Der moderne Fußball bedient sich immer ausgefeilterer technischer Hilfsmittel. Unzählige neue Erfindungen werden jedes Jahr bei Patentbehörden angemeldet. Manches greifen Hersteller und Verbände auf, andere Ideen muten kühn bis kurios an und werden vielleicht nie umgesetzt. Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Russland 2018 hat das Deutsche Patent- und Markenamt auf seinen Internetseiten unter dem Titel "Fußball und Technik" Erfindungen aus aller Welt zusammengestellt – von ersten Bällen und Schraubstollenschuhen über Torgestelle bis bin zu Torlinientechnik und Videobeweis. Die Online-Galerie basiert auf einer Datenbank, die erstmals zur Fußball-WM 2006 veröffentlicht wurde. Aktualisiert und überarbeitet erzählt sie mit Erklärungen, Kommentaren und der Verlinkung mit elektronischen Patentdokumenten die Technikgeschichte des Fußballs – und gibt einen Ausblick auf das, was vielleicht noch kommt. Klicken Sie rein und stöbern Sie.

Hybridrasen, Sensoren im Schienbeinschoner, Schiedsrichterüberwachung

Zeichnung aus Patentschrift WO 2013149681

Technik zur Tor-Erkennung: Spulen im Ball (Patentschrift WO 2013149681)

Bälle, Tore, Schuhe, Regelüberwachung – die Galerie ist in verschiedene Kapitel unterteilt. Am aktivsten sind die Erfinder derzeit nicht etwa bei der Entwicklung neuer Bälle oder Tore, sondern bei der Erfassung und Analyse biometrischer Daten zur Leistungsverbesserung. Jede Bewegung, jedes Körperteil soll mit Sensoren – untergebracht etwa im Schienbeinschoner oder in einem Hüftgürtel – überwacht werden, um später Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und das Training zu optimieren. Manche solcher Erfindungen zielen auch darauf ab, Profifußball mit Hilfe elektronischer Daten möglichst detailgetreu in Computerspiele umzusetzen.

Einiges geboten ist auch auf dem Spielfeld: Sogenannter Hybridrasen ist heutzutage aus zahlreichen Fußballstadien weltweit nicht mehr wegzudenken. Er soll die robusten Eigenschaften des Kunstrasens mit den guten Spieleigenschaften des Naturrasens in sich vereinen. Interessante Erfindungen dazu finden sich ebenso in unserer Galerie. Bei den Schuhen scheinen sich die Hersteller ohnehin in einem Wettlauf um optimalen Halt und besten Tragekomfort zu befinden.

Der Erfindungsreichtum macht aber bei Fußballern und Spielgeräten nicht Halt. Auch zur Überwachung des Schiedsrichters gibt es Ideen: So sollen nach einer amerikanischen Patentanmeldung „Blickdaten“ ermittelt werden, um die Richtigkeit von Entscheidungen festzustellen. Auch könnten auf diese Weise Wahrscheinlichkeiten ermittelt werden, ob der Schiedsrichter befangen ist. Und sogar die Sicherheit im Stadion soll laut einer deutschen Anmeldung durch "emotionsbasierte Zugangskontrolle" verbessert werden können, wenn vor Einlass die "aktuelle Gefühlslage" der Fans ermittelt würde.

Und auch zum neuesten Technikgebiet im Fußball, dem Videobeweis, gibt es aktuelle Ideen. Nach einer Anmeldung sollte der Schiedsrichter künftig nicht etwa mit einem Videoassistenten kommunizieren, um eine Entscheidung zu überprüfen. Stattdessen solle eine Drohne direkt durch das Stadion geschickt werden, um dem Mann mit der Pfeife die Bilder noch einmal direkt vorzuführen.

Link zu den "Fußball und Technik"-Seiten des DPMA:
https://galerie.dpma.de/fussballundtechnik/de/

Das Deutsche Patent- und Markenamt

Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine mehr als 2 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter.

Stand: 15.03.2024