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Boom bei Investitionen in Forschung, Software und geistiges Eigentum

Futuristische Weltkugel über einer Hand schwebend

Investitionen in immaterielles Vermögen steigen, Investitionen in Sachkapital stagnieren: Studie der Weltorganisation für geistiges Eigentum zieht für Deutschland differenziertes Fazit – DPMA-Präsidentin: Immaterielle Vermögenswerte wie geistiges Eigentum zentral für die Wettbewerbsfähigkeit

Pressemitteilung vom 9. Juli 2025

Genf/München. Deutschland gehört laut einer Studie der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) zu den führenden Ländern bei Investitionen in immaterielle Vermögenswerte wie Forschung und Entwicklung, Software und Datenbanken sowie Markenbildung. Insgesamt investierten private und öffentliche Akteure aus Deutschland im vergangenen Jahr 602 Milliarden US-Dollar (rund 513 Milliarden Euro) in immaterielles Vermögen. Damit lag das Land unter den betrachteten Volkswirtschaften nach den Vereinigten Staaten und Frankreich auf dem dritten Platz – wobei die Vereinigten Staaten mit riesigem Abstand an der Spitze liegen. Gleichzeitig attestiert die WIPO Deutschland aber eine Schwäche bei Investitionen in materielle Vermögenswerte wie Gebäude, Maschinen und Infrastruktur. Hier waren die Investitionen in den vergangenen Jahren sogar rückläufig.

Die Daten sind Teil der Studie externer Link „World Intangible Investment Highlights 2025 – Better Data for Better Policy“ , die die WIPO heute zusammen mit der italienischen Luiss Business School veröffentlicht hat. Die Studie untersucht die Investitionen in immateriellen Investitionsgütern in 27 Volkswirtschaften mit hohem und mittlerem Einkommen, die 2024 gemeinsam mehr als die Hälfte des weltweiten BIP ausmachten.

„Immaterielle Vermögenswerte und insbesondere geistiges Eigentum spielen eine immer wichtigere Rolle und sind für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft von zentraler Bedeutung. Die Entwicklung bei den Investitionen in Deutschland ist in dieser Hinsicht ein positives Zeichen“, kommentierte die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts, Eva Schewior, die aktuellen Daten. „Vor allem der starke Fokus Deutschlands auf Forschung und Entwicklung macht zuversichtlich, dass wir auch zukünftig zu den technologisch führenden Volkswirtschaften gehören können. Gleichwohl dürfen wir auch die Investitionen in klassische materielle Vermögenswerte und unsere Infrastruktur im Hier und Jetzt nicht vernachlässigen.“

Investitionen in Forschung und Entwicklung machen in Deutschland laut WIPO 32 Prozent aller immateriellen Investitionen aus. Dieser Anteil liegt unter den betrachteten Ländern nur in Japan höher (37 %). Allerdings flossen in Deutschland lediglich 9 Prozent der gesamten immateriellen Investitionen in Software und Datenbanken. International ist dies – vor allem getrieben durch die jüngsten Anwendungen Künstlicher Intelligenz – der am stärksten wachsende Bereich.

Nach den Daten der WIPO machen Investitionen inmaterielle Vermögenswerte inzwischen 10,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland aus. 1995 waren es noch 8 Prozent. Damit liegen Investitionen in materielle und immaterielle Vermögenswerte inzwischen nahezu gleich auf. In anderen hochentwickelten Volkswirtschaften wie den Vereinigten Staaten, Frankreich und Großbritannien machen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte schon heute einen deutlich größeren Teil des BIP aus als Investitionen in Sachkapital. Über alle untersuchten Länder hinweg stiegen die immateriellen Investitionen von 1995 bis 2024 von rund 10 auf fast 14 Prozent des BIP, während die materiellen Investitionen von 12 auf 11 Prozent sanken.

Das Deutsche Patent- und Markenamt

Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums - für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und sechstgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten - München, Jena und Berlin - sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter.

Bild: iStock.com/metamorworks

Stand: 09.07.2025