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Innovationspreis Thüringen 2025

Tolles aus Thüringen: Innovatives Recyling, smarte Sensoren, autonome Systeme, praktische Sehtests
Die besten Innovationen aus Thüringen: Jedes Jahr werden erfinderische Unternehmen mit dem wichtigsten Wirtschaftspreis des Bundeslandes ausgezeichnet, dem
Innovationspreis Thüringen. Am 26. November 2025 war es wieder soweit: Preise im Wert von insgesamt 110.000 Euro wurden in den Kategorien „Tradition und Zukunft“, „Licht und Leben“, „Digitales und Medien“ und „Industrie und Material“ vergeben. Außerdem gab es Sonderpreise für junge Unternehmen, innovatives Unternehmertum sowie einen Publikumspreis.
Der Innovationspreis Thüringen gilt als Gradmesser für innovative Neuentwicklungen und Erfindungen und zeichnet herausragende Innovationen „made in Thüringen“ aus. Als eine der bundesweit höchstdotierten Auszeichnungen für innovative Ideen wurde der Innovationspreis Thüringen bereits zum 28. Mal vergeben. Der Preis soll auch zur Entwicklung neuer Produkte ermutigen. Organisiert wird die Preisverleihung durch die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT).
Stolze Thüringer

STIFT-Vorständin Christiane Kilian
„Der Innovationspreis Thüringen würdigt Menschen, die Neues wagen und unser Land mit ihren Entwicklungen voranbringen“, sagte die Schirmherrin Colette Boos-John, Thüringer Ministerin für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum. „Thüringen ist ein Land der Ideen, das geprägt ist von Erfindergeist, handwerklichem Können und wissenschaftlicher Exzellenz. Diese Stärken sichern unsere Zukunft. Der Innovationspreis Thüringen macht sie sichtbar.“
Stefan Gruhner, Chef der Staatskanzlei und Thüringer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Sport und Ehrenamt, würdigte auf der Preisverleihung in Weimar die ausgezeichneten Unternehmen: „Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Entschlossenheit, Bodenständigkeit und Zukunftsorientierung unsere Unternehmerinnen und Unternehmer neue Wege gehen. Sie zeigen: Thüringen kann Technologie, kann Exzellenz und kann Wettbewerb.“
Recycling neu definiert

Die Wert GmbH siegte mit ihrem ""Phantom"
In der Kategorie „Tradition und Zukunft“ siegte die Wert GmbH aus Fambach mit ihrem Multifix-Shredder „Phantom“. Dieses definiert laut Jury die Recyclingtechnik neu: „Das multifunktionale System kombiniert ein innovatives Wellen-Schnellwechselsystem mit hoher Effizienz, Umweltfreundlichkeit und kompaktem Design.“ So müsse moderne Kreislaufwirtschaft aussehen.
Die Vacom Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH siegte in der Sparte „Industrie und Material“. Mit dem miniaturisierten Vakuumsensor „Cassini“ setze das Unternehmen aus Großlöbichau neue Maßstäbe in Präzision und Ingenieurskunst, so die Jury. Auf einem Sensor in Daumennagelgröße vereint das Unternehmen drei physikalische Messprinzipien und ermöglicht so exakte Druckmessungen über neun Dekaden. „Eine Schlüsselinnovation aus Thüringen, die technologische Zukunft greifbar macht“, pries die Jury.
Visionäre Navigation

Die Spleenlab GmbH wurde für ihre visionäre KI-Plattform ausgezeichnet
Autonome Systeme wie Drohnen, Fahrzeuge oder Roboter revolutionieren unser Leben. Doch viele der bisher genutzten Technologien sind nicht flexibel genug, benötigen leistungsstarke Server im Hintergrund oder erfüllen nicht die strengen Sicherheitsstandards, die für Anwendungen in der Luftfahrt oder im Straßenverkehr unerlässlich sind.
„Visionary“ heißt eine KI-Softwareplattform für zertifizierbare Umgebungswahrnehmung in autonomen Systemen. Die Spleenlab GmbH aus Saalburg-Ebersdorf erhielt dafür den Preis in der Kategorie „Digitales und Medien“. Diese Innovation setze neue Maßstäbe in der KI-gesteuerten Echtzeit-Navigation autonomer Systeme, findet die Jury: „Die modulare Softwareplattform ermöglicht es autonomen Systemen, ihre Umgebung präzise dreidimensional zu erfassen, zu navigieren und dabei selbstständig Entscheidungen zu treffen. Und das in Echtzeit und ohne Internetverbindung – ein wegweisender Technologievorsprung!“
Sehtest in einem Augenblick

Bestes junges Unternehmen: Die Perceptec GmbH aus Jena
Der Sonderpreis für junge Unternehmen der Funke Medien erhält in diesem Jahr die Perceptec GmbH aus Jena. Sie zeige eindrucksvoll, wie aus einer wissenschaftlichen Idee ein marktfähiges Produkt werden kann, so die Jury. Das 2024 gegründete Unternehmen hat mit seinem virtuellen Sehtest eine spannende (und patentierte) Lösung entwickelt: Die Methode kombiniert innovative 3D-Displaytechnologien mit selbstentwickelter Software, um eine präzise und kosteneffiziente Diagnostik ohne Fachpersonal zu ermöglichen. Innerhalb von fünf Minuten kann man damit seine Fehlsichtigkeit selbstständig testen.
Ernst Abbe war Visionär, Sozialreformer und Unternehmer. In dieser Tradition steht nach Ansicht der Jury Martin H. Kühn, Gründer und Vorstand der NT Neue Technologie AG. Er erhält den Ernst-Abbe-Preis für innovative Unternehmensführung. Kühn ist für die Jury „ein Paradebeispiel für visionäres Unternehmertum aus Thüringen“. Unter seiner Führung habe sich die NT.AG zu einem „Leuchtturmunternehmen für hochspezialisierte Softwarelösungen und IT-Dienstleistungen“ entwickelt. Der Unternehmer verbinde digitale Innovationskraft mit sozialem Handeln und präge damit das Innovationsökosystem über Thüringen hinaus.
Doppelt ausgezeichnet: Zeiss´ Diagnostik-Instrument

Die Preisträger von Carl Zeiss Microscopy GmbH, Jena
Der Preis in der Sparte „Licht und Leben“ ging an die Carl Zeiss Microscopy GmbH, Jena. Mit ihrem Lightfield 4D ermöglicht sie High-Speed-Volumenaufnahmen ohne Zeitverzögerung und mit minimaler Lichtbelastung. Forschende gewinnen völlig neue Einblicke in lebende Organismen – „ein Meilenstein in der 4D-Mikroskopie“, findet die Jury. Das System kombiniert die Vorteile der Lichtfeld-Technologie mit fluoreszenzbasierter Mikroskopie. Forschende können komplette 3D-Datensätze mit bis zu 80 Bildern pro Sekunde erfassen – und das bei minimaler Lichtbelastung. Diese sofortige Aufnahmefähigkeit eröffnet neue Möglichkeiten in Bereichen wie der Neurowissenschaft, Krebsforschung und Pharmakologie. Für diese Innovation erhielt die Carl Zeiss Microscopy nach einer Online-Abstimmung auch den Publikumspreis.
DPMA in der Jury

Martin H. Kühn, Gründer und Vorstand der NT Neue Technologie AG
Der Innovationspreis Thüringen ist ein Wettbewerb des Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen, dem TÜV Thüringen e. V. und der Ernst-Abbe-Stiftung.
In der 13-köpfigen Fachjury war das DPMA erneut durch den Leiter der Dienststelle Jena, Markus Ortlieb, kategorieübergreifend insbesondere zur Klärung von Fragen zum Stand der Technik und zu gewerblichen Schutzrechten für die 71 eingereichten Bewerbungen vertreten. Bei der Preisvergabe entscheidet die Jury nach Kriterien wie Innovationsgrad, unternehmerischer Leistung, Funktionalität, Gebrauchswert und wirtschaftlichem Erfolg. Außerdem müssen die Wettbewerbsbeiträge bereits auf dem Markt eingeführt sein oder in Kürze auf den Markt kommen. Weitere Voraussetzung ist, dass die vorgestellte Innovation überwiegend in Thüringen entwickelt und gefertigt wurde.
Billder: STIFT / Thomas Müller
Stand: 27.11.2025

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