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Generalist in der IT mit einem großen Netzwerk

Porträtfoto auf der DPMA-Dachterrasse mit Blick auf München

Zentrale IT-Services bündeln, Ressourcen effizienter nutzen und Digitalisierung vorantreiben – darum geht es bei der IT-Konsolidierung des Bundes. Im Interview berichtet Alexander Zellner, wie vielfältig die Aufgaben dabei sind: Es geht um Austausch mit Ministerien, das Zusammenspiel verschiedener Behörden und die Kunst, technische Lösungen mit organisatorischem Geschick zu verbinden. Warum Kommunikation oft wichtiger ist als Programmieren, wie sich Beruf und Familie im hybriden Modell gut vereinbaren lassen – und wie ein Wechsel von der Unternehmensberatung zur Bundesbehörde neue Perspektiven eröffnete.

Sie arbeiten als Koordinator für die IT-Konsolidierung Bund im DPMA. Was machen Sie da genau?

Steckbrief

Name: Alexander Zellner
Aktuelle Position: Koordinator für die IT-Konsolidierung Bund im DPMA (höherer Dienst)
Beim DPMA seit: 2005
Ausbildung/Studium: Diplom-Mathematiker

Ziel der Konsolidierung ist es ja, verschiedene Bereiche der IT in der Bundesverwaltung zu zentralisieren. Koordinieren heißt dabei, mit vielen verschiedenen Menschen Fragen und Themen zu klären, was ich sehr gerne mache. Welche zentral bereitgestellten IT-Services können wir in die IT-Landschaft des DPMA integrieren? Welche Server des DPMA können künftig beim Informationstechnikzentrum des Bundes laufen? Wie kann durch zentralisiertes Beschaffen von Hard- und Software Geld und Aufwand gespart werden? Um diese Fragen geht es bei der IT-Konsolidierung. Da bin ich viel im Austausch mit Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, dem das Deutsche Patent- und Markenamt als Obere Bundesbehörde zugeordnet ist, und dem Bundesministerium des Innern, das große Teile der IT-Konsolidierung steuert und auch mit weiteren Bundesministerien. Das vernetzte Arbeiten mit Menschen in den Ministerien, bei anderen Bundesbehörden und natürlich mit vielen Kolleginnen und Kollegen im DPMA ist sehr abwechslungsreich. Ich habe Freude daran, meine fachlichen Kontakte laufend zu nutzen und auszubauen.

Dann ist die Kommunikation mit Menschen für Sie also wichtiger als die Arbeit in Programmiersprachen?

Ja, auf jeden Fall. Ich bin Generalist in der IT mit einem großen Netzwerk in unserem Haus, bei anderen Behörden und Ministerien. Ein weiteres Beispiel dafür: Wenn aus dem Bundestag Kleine Anfragen an die Bundesregierung gestellt werden, die sich auf Digitalisierung und IT beziehen, dann können diese bei mir ankommen. Dann gilt es, schnellstmöglich die angefragten Informationen in den IT-Abteilungen des DPMA zusammenzutragen und einen Entwurf für eine Antwort zu erstellen.

Zitatbild: Am DPMA schätze ich es sehr, dass ich Arbeit mit Familienleben verbinden kann.

Sie arbeiten teils im Homeoffice, teils vor Ort im DPMA in München. Wie haben Sie sich da eingerichtet?

Das hybride Arbeiten ist wirklich klasse. Die meisten meiner Aufgaben lassen sich gut planen, so dass ich mir die Tage im Amt mit Präsenzbesprechungen und die Phasen im Homeoffice mit konzentrierter Arbeit am Rechner prima einrichten kann. Wenn ich zu Hause in Essenbach bei Landshut arbeite, spare ich mir insgesamt drei Stunden Wegezeit. So kann ich mehr für meine beiden Kinder da sein. Sowohl mein Sohn als auch meine Tochter, beide im Teenager-Alter, sind im Schwimmverein. Ich fahre sie dann zum Beispiel zum Training, denn meine Frau arbeitet als Ergotherapeutin mit Patienten und hat deshalb nicht die Möglichkeit, von daheim aus zu arbeiten. Bei aller Planung gilt: Wenn fürs Amt dringende Aufgaben anstehen, dann hat das für mich Priorität – und Privates muss warten.

Im Studium hatten Sie ursprünglich Lehramt am Gymnasium angesteuert, waren dann für eine Unternehmensberatung tätig. Wie und warum sind Sie zum DPMA gekommen?

Ja, ich wollte ursprünglich Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik werden. Weil die Anstellungsprognosen nicht berauschend waren und ich im Studium einen guten Überblick bekommen habe, was mit einem Diplom-Abschluss alles möglich ist, wechselte ich an der Uni Regensburg auf Mathematik im Diplomstudiengang.

Im Nachhinein ein sehr guter Schritt. Nach dem Wechsel ging ich für ein Auslandsjahr an die Brandeis University in Massachusetts/USA. Ich hatte Kommilitoninnen und Kommilitonen aus allen Teilen der Welt, was in höchstem Maße persönlichkeitsbildend war. Fachlich kam ich in der Zeit ebenfalls stark vorwärts. Das Arbeitspensum war auch beeindruckend. In den USA war es die Regel, dass in den Bibliotheken bis Mitternacht reger Betrieb war.

Die ersten Jahre nach dem Studium arbeitete ich bei einer Unternehmensberatung. Dort haben mich Teamgeist und die gegenseitige Unterstützung im Kollegenkreis begeistert. Diesen Spirit lebe ich weiter. Am DPMA schätze ich sehr, dass ich fachlich anspruchsvolle Arbeit mit Familienleben bestens verbinden kann. Das war ein wesentlicher Grund, warum ich vor 20 Jahren zum DPMA kam.

Bilder: DPMA/Alex Boettcher

Stand: 17.09.2025