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Prof. Dr.Ing. Dr.h.c.mult.

Ernst Ruska


geb. 25.12.1906, Heidelberg

gest. 27.05.1988, Berlin


"... dass man auch gelegentlich Glück haben kann, ohne überlegene Geisteskräfte auf einen besseren oder gar auf den allein richtigen Weg zu kommen."

Ruska entwickelte das Elektronenmikroskop und erhielt viele Jahre später dafür den Nobelpreis.

Magnetspulen und Polschuhlinsen

Ruska begann 1925 sein Studium der Elektrotechnik in München, das er später in Berlin fortsetzte. Ab 1928 beschäftigte er sich im Hochspannungsinstitut mit Hochspannungs- und Vakuumtechnik. Hier entdeckte er das Prinzip der Elektronenmikroskopie. 1931 baute Ruska gemeinsam mit Knoll und Mitarbeitern das erste funktionierende Elektronenmikroskop. Erstmals gelangen scharfe Abbildungen mittels Elektronenstrahlen. Die in Zusammenarbeit mit Knoll entwickelten Polschuhlinsen ermöglichten 1933 erstmals Abbildungen mit einer 12.000fachen Vergrößerung. Hiermit war das Auflösungsvermögen des Lichtmikroskops übertroffen worden. Im selben Jahr promovierte er.

Elektronenmikroskop

Der Ausgangspunkt für die Entwicklung von Elektronenmikroskopen (EM) war die Entdeckung, dass eine Magnetspule im Prinzip als optische Linse fungieren kann. Das EM verwendet anstelle von Licht gebündelte, im Vakuum durch Hochspannung beschleunigte Elektronen zur Abbildung kleinster Objekte. Das vergrößerte Bild kann auf einem Leuchtschirm betrachtet werden.
Der von Ruska entwickelte Typ eines EM wird Transmissionsmikroskop genannt. Der Elektronenstrahl geht durch den abzubildenden Gegenstand, der entsprechend dünn geschnitten vorliegen muss, hindurch.
Die Auflösung (= der Abstand zwischen zwei Einzelheiten, die gerade nochgetrennt wahrgenommen werden können) ist beim EM wesentlich höher als beim Lichtmikroskop, weil die Wellenlänge der benutzten Elektronenstrahlen 10000mal kleiner ist als die des Lichts. Beim gewöhnlichen Licht-Mikroskop liegt das Auflösungsvermögen bei etwa 4000 Å (1 Å, Angström = 10-8 cm), beim EM hingegen bei ca. 1 Å.

Nobelpreisehren

Ruska setzte seine Forschungen auf dem Gebiet der Elektronenoptik in der Industrie fort. Gemeinsam mit Dr. Bodo von Borries entwickelte er bei Siemens & Halske ein Elektronenmikroskop, das 1939 serienmäßig auf den Markt gebracht wurde.
Ruska hielt zwischen 1949 und 1971 Vorlesungen an der Freien Universität und der Technischen Universität in Berlin ab. 1955 gab er seine Stelle bei der Siemens & Halske AG auf und wurde Direktor am Institut für Elektronenmikroskopie des heutigen Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft.
Ruska verbesserte das Forschungsinstrument wesentlich im Laufe der Jahre.
1986 erhielt er gemeinsam mit Dr. Gerd Binnig und Dr. Heinrich Rohrer den Nobelpreis für Physik.

Patentrecherche

Zu den Patenten von Ernst Ruska kann bei DEPATISnet recherchiert werden.

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Foto Ruska
© T. Ruska


Patentschrift DE-680284

"Magnetische Sammellinse kurzer Feldlänge"

(PDF - 136 KB)


"Elektronenmikroskopie"

Dr. Kerschbaumer, E.

 
 
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