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Prof. Dr.-Ing. h.c.mult.

Hermann Oberth


geboren: 25. Juni 1894, Hermannstadt (heute: Sibiu)

gestorben: 28.12.1989, Nürnberg


"Es ist auf der Welt nichts unmöglich, man muss nur die Mittel entdecken, mit denen es sich durchführen lässt"

Oberth entwickelte während seiner lebenslangen Forschungsarbeit die grundlegenden Theorien der modernen Raumfahrt. Geprägt von Jules Vernes phantastischem Roman "Von der Erde zum Mond" kreisten seine Gedanken schon als Junge um die Frage, wie Menschen in den Weltraum gelangen könnten.


Raketenideen und Tauchexperimente

Nicht nur theoretisch - mit dem Rechenschieber - versuchte er seine Ideen wissenschaftlich zu untermauern: Er führte beispielsweise auch Tauchexperimente im städtischen Schwimmbad durch, um Fragen zur Schwerelosigkeit zu lösen. Bereits als 18-jähriger Gymnasiast kam ihm die Idee einer Flüssigkeitsrakete mit Zwei-Komponenten-Treibstoff. Oberth hatte erkannt, dass Pulverraketen keine großen Höhen erreichen würden. Als Brennstoff stellte er sich flüssigen Sauerstoff und Spiritus, als Antriebsvariante das Rückstoßprinzip vor.

Rückstoßprinzip

Der Rückstoß bezeichnet die Antriebskraft, die dadurch entsteht, dass ein Körper Masse, z.B. Brennstoff, Gas, Strahlen etc., abstößt, und so eine Kraft freisetzt, die rückwirkend auf den abstoßenden Körper (als antreibende Kraft) einwirkt. Genau dieses Prinzip kann beobachtet werden, wenn ein aufgeblasener Luftballon losgelassen wird: der Ballon wird in wilden Spiralen davonfliegen.

Bestseller statt Doktortitel

Trotz seiner Leidenschaft für Raketentechnik und Raumfahrt begann er 1913 ein Medizinstudium in München. Zusätzlich besuchte er Vorlesungen über Aerodynamik und Physik.
Nach seinem Kriegsdienst immatrikulierte er sich für Mathematik, Physik und Astronomie. Seine Dissertation über die kosmische Rakete wurde von der Universität Heidelberg als zu phantastisch zurückgewiesen.
Mit eigenen Mitteln ermöglichte er 1923 eine Veröffentlichung unter dem Titel: "Die Rakete zu den Planetenräumen". Seine Theorien zu bemannten Raketenflügen, Mondlandungen und interplanetarischen Spaziergängen lösten kontroverse Debatten aus. Die Gelegenheit für praktische Raketenversuche erhielt er 1928 als wissenschaftlicher Berater von Filmregisseur Fritz Lang bei der Produktion "Eine Frau im Mond".
Im darauf folgenden Jahr gelangen Versuche mit dem ersten Raketenmotor für Flüssigtreibstoff, der so genannten "Kegeldüse". Danach konnte er als Hochschulwissenschaftler praktische Raketenversuche durchführen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Forschungsergebnisse jedoch nicht für eine zukünftige Weltraumfahrt, sondern für Raketenwaffen genutzt.
Nach 1945 arbeitete Oberth in der Schweiz, Italien und den USA. Er kehrte 1958 nach Deutschland zurück.

Patentrecherche

Zu den Patentschriften von Hermann Oberth kann bei DEPATISnet recherchiert werden.

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Foto Oberth
© Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum


Patentschrift DE-570511

"Vorrichtung zum Antrieb von Fahrzeugen durch den Rückstoß ausströmender Verbrennungsgase"

(PDF - 140 KB)

 
 
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