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Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h.

Rudolf Hell


geboren: 19. Dezember 1901, Eggmühl (Niederbayern)

gestorben: 11. März 2002, Kiel


"Ich habe nie etwas gemacht nur um Geld zu verdienen. Es ging mir um den Fortschritt und die praktische Anwendung."

Hells Bildzerlegerröhre brachte die Grundlage für die Fernseh-Aufnahmetechnik und sein Hell-Schreiber übertrug erstmals Text sowie Bild elektronisch über weite Strecken.

Funkpeilung und Bild-Telegrafie

Hell studierte ab 1919 an der Technischen Hochschule in München Elektrotechnik. Von 1923-1929 war er Assistent bei Prof. Dieckmann, mit dem er 1925 das Patent "Lichtelektrische Bildzerlegerröhre für das Fernsehen" anmeldete, auf dessen Grundlage die Aufnahmetechnik des heutigen Fernsehens beruht.
1927 promovierte Hell mit einer seiner Zeit weit vorausdenkenden Untersuchung auf dem Gebiet der Funkpeilung in der Luftfahrt. Hiermit war im Prinzip die Möglichkeit einer Orientierung bei Blindflug gegeben.
1929 gründete er im Alter von 28 Jahren in Berlin eine Firma, die anfangs Funkpeilungs-, Morsegeräte sowie Bildzerlegerröhren herstellte. Im selben Jahr meldete Hell das Patent "Vorrichtung zur elektrischen Übertragung von Schriftzeichen", den so genannten Hell-Schreiber, Vorläufer des Faxgerätes, an. Hiermit wurde ein neuer Weg im Nachrichtenwesen aufgezeigt. Erstmals war die elektronische Übertragung von Text und Bild über große Entfernungen möglich.

Hell-Schreiber

Das Sendegerät besitzt die Tastatur einer Schreibmaschine. Jedes Schriftzeichen wird in ein Raster von sieben Zeilen und sieben Spalten zerlegt. Die einzelnen Rasterfelder werden spaltenweise als elektrische Impulsfolge übertragen.
Der Empfängerapparat arbeitet wie ein Bildtelegraf: Ein Elektromagnet drückt bei jedem Stromstoß ein Papierband gegen die umlaufende Spindel, die mit Druckerschwärze eingefärbt wird. "Pixelweise" entstehen Buchstaben auf dem Papierstreifen.

Erste digitale Satztechnik

Hells Firma wurde im Krieg zerstört. 1947 baute er in Kiel die Dr.-Ing. Rudolf Hell KG, Firma für Nachrichtengeräte und elektronische Reproduktionstechnik, auf. In den darauf folgenden Jahren entwickelte Hell den Klischographen, eine elektromechanische Graviermaschine, die den Druck von Bildern beschleunigte und den Chromagraphen, einen Scanner zur Zerlegung farbiger Bildvorlagen. 1965 stellte Hell die "Hellcom-Digiset-Anlage", eine elektronische Setzmaschine, vor. Hiermit wurde erstmals eine digitale Satztechnik aus einem elektronischen Speicher ermöglicht. Aus dreidimensionalen Buchstaben wurden materielose Zeichen, und der Bleisatz wurde innerhalb weniger Jahre verdrängt.

Patentrecherche

Zu den Patentschriften von Rudolf Hell kann bei DEPATISnet recherchiert werden.

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Foto Hell
© Heidelberger Druckmaschinen AG


Patentschrift DE-540849

"Vorrichtung zur elektrischen Übertragung von Schriftzeichen"

(PDF - 103 KB)

 
 
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