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Prof. Dr. Ing. e.h.

Walter Bruch


geboren: 2. März 1908, Neustadt an der Weinstraße

gestorben: 5. Mai 1990, Hannover


"Es gibt Entwicklungen, die denkbar und machbar sind. Wer moralische, politische und ökonomische Verantwortung trägt, muss sich aber fragen, ob sie erwünscht und nützlich sind."

Walter Bruch lieferte 1936 als Kameramann die ersten Live-Bilder von den Olympischen Spielen und ließ sich 1962 das PAL-Farbfernsehsystem patentieren.

Fernsehkanone und Fernsehgeräte

Bruch studierte am Technikum Mittwaida Elektrotechnik. Nach dem Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei den Fernsehpionieren Manfred von Ardenne und Dénes von Mihály.
1935 nahm er eine Tätigkeit bei der Telefunken AG in der Fernsehabteilung an. Bei der Sommerolympiade 1936 in Berlin war Bruch Kameramann an der so genannten Fernsehkanone, einer fahrbaren Ikonoskop-Kamera. Mit diesem System wurden auch die ersten Live-Übertragungen verwirklicht.
1937 erhielt er den Auftrag, das erste vollelektronische Fernsehstudio in Deutschland einzurichten. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Ikonoskop-Spezialist in Peenemünde und entwickelte eine Kabelfernsehanlage, mit der Raketenstarts beobachtet werden konnten.
Bruch übernahm ab 1950 die Verantwortung für die Entwicklung der ersten Nachkriegsfernsehgeräte bei Telefunken. Nach eingehenden Analysen des amerikanischen Farbfernseh-Systems (NTSC-System) und des französischen SECAM-Verfahrens entwickelte Bruch das "Phase Alternation Line" (PAL)-Verfahren. 1963 fanden erste Demonstrationen des PAL-Systems statt.

PAL-System

Das PAL-System (Phase Alternating Line; zeilenweiser Phasenwechsel) überträgt Farbbilder im Seitenverhältnis 4 zu 3 bei 625 Bildzeilen. Das Bild wird in zwei Durchgängen, im so genannten Halbbild-Verfahren dargestellt. Die Phase des Farbträgers eines Farbdifferenzsignals wird von Zeile zu Zeile um 180 Grad umgeschaltet. Mit dem PAL-System können nicht nur Farbbilder, sondern gleichzeitig auch Tonkanäle übertragen werden, was sowohl Stereoton als auch Sprachwahl gewährleistet.
Durch die Phasenänderung kommt es bei PAL zu einer automatischen Korrektur von Farbfehlern. Das von Bruch entwickelte System, das durch seine brillante Farbtreue besticht, setzte sich in Europa und fast allen Ländern Asiens, Afrikas und Süd-Amerikas durch.

Willy Brandt gab am 25. August 1967 - per Knopfdruck von der IFA Berlin - den Startschuss für das Farbfernsehen in der Bundesrepublik.

Patentrecherche

Zu den Patentschriften von Walter Bruch kann bei DEPATISnet recherchiert werden.

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Foto Bruch
© gfu


Patentschrift DE-1252731

"Farbfernsehempfänger für ein farbgetreues NTSC-System"

(PDF - 240 KB)


"120 Jahre Fernsehen"

Dipl.-Phys. Uwe Gebranzig

 
 
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